Wobei handelt es sich bei einer systemische Mykose und was macht sie so gefährlich?

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Was ist eine systemische Mykose?
In erster Linie ist eine Hefepilzinfektion nicht unbedingt schädlich für den menschlichen Organismus. Hefepilze sind im Gegenteil sogar wichtig für den Menschen. Nur wenn die Pilze die Oberhand gelangen werden diese zum Problem und zur Gefahr werden sie, wenn sie in die Blutbahn gelangen. Genau hierbei handelt es sich bei einer systemischen Mykose, die Pilze gelangen ins Blut und können sich über dieses im System (Körper) ausbreiten.
Hefepilze befinden sich normalerweise nur auf Schleimhäuten und der Haut. Die Darmschleimhaut ist hierbei das beliebteste Ziel. Sie bietet den Pilzen beste Voraussetzungen zur Entfaltung und Vermehrung. Ist das Immunsystem in Takt, so können die Pilze nicht die Oberhand erlangen und Leben in Symbiose mit den restlichen Darmbakterien.
Sobald das Immunsystem geschwächt ist, können sich die Hefepilze ausbreiten und Probleme im Körper verursachen. Das ist in erster Linie zwar ziemlich unangenehm, obwohl das aus eigener Erfahrung wohl nicht das richtige Wort ist, jedoch birgt dies keine tödliche Gefahr.
Wenn das Immunsystem jedoch enorm geschwächt ist, beispielsweise bei stark Immun geschwächten Krebs oder Aids Patienten/innen, können Pilzsporen in die Blutbahn gelangen. Ebenfalls können Hefepilze sehr aggressiv werden wenn ihnen ihre Hauptnahrungsquelle, der Zucker, entzogen wird. Sie versuchen dann die nächste Zuckerquelle anzapfen, den Blutzucker. Hierzu bohren sie sich regelrecht durch die Schleimhaut, um an den Blutzucker zu gelangen. Haben sie ihn erst einmal erreicht, können sie sich über die Blutbahn verteilen. Daher ist es wichtig nicht einfach nur auf Zucker zu verzichten, sondern gleichzeitig die Pilze abzutöten. All das habe ich in meiner persönlichen Behandlung berücksichtigt.
Die größte Gefahr der systemischen Mykose
Je nach Status des Immunsystems, kann eine systemische Mykose anders verlaufen. Vom chronischen Verlauf mit kaum Problemen und Ursachen, bis hin zum Befall der inneren Organe ist alles möglich.
Das größte Problem und somit die höchste Gefahr bei einer systemischen Mykose, ist eine Blutvergiftung. Dadurch kann die Mykose durch unzureichende Behandlung, tödlich verlaufen.
Behandlung systemische Mykose
Bei der systemischen Mykose muss klar gesagt werden, das eine Behandlung mit systemischen Antimykotika notwendig ist. Es können nur Antimykotika angewandt werden, die über die Blutbahn verteilt werden. Lokal wirkende Mittel sind nicht effektiv.
Folgende Gruppen finden hierbei Anwendung:
- Amphotericin B
- Fluconazol
- Voriconazol
- Posaconazol
- Caspofungin
Eine Behandlung mit alternativen Hilfsmitteln wirken nur lokal auf Schleimhäuten und Haut. Diese Art der Behandlung kann nicht bei einer systemischen Mykose angewandt werden.
Fazit
Eine systemische Mykose tritt in aller Regel nur bei enorm immun Schwachen Menschengruppen auf. Ein Pilzbefall der Schleimhäute oder Haut, ist kein ausreichender Indiz.
Ich selbst hatte damals Angst an einer systemischen Mykose zu leiden, aber dem war nicht so. Man sollte sich hier also nicht verrückt machen, solange man nicht eine der genannten Menschengruppen ist. Sämtliche Ärzte wissen über diese Gefahr bescheid und leiten vorab prophylaktische Maßnahmen ein bzw. sind auf diese Art von Komplikationen vorbereitet.
Mehr zu dem Thema kann unter https://www.nrz-myk.de/invasive-mykosen.html nachgelesen werden.